Auf der Schwentine von Plön nach Preetz


Im Mai 2023 habe ich mich spontan auf den Fluss Schwentine in der Holsteinischen Schweiz begeben und bin 17 km von Plön nach Preetz gepaddelt. Die Wettervorhersage hat 40 km/h Wind vorhergesagt, aber neben windigen Seen mit ordentlich Wellengang gab es auch ruhige, idyllische Flussarme zu entdecken.

Paddeln auf der Schwentine

Beim Paddeln auf der Schwentine gibt es ein paar Dinge zu beachten:

Die Schwentine ist stellenweise (siehe Bilder unten) sehr sehr flach, bei meiner Tour an der flachsten Stelle ca. 20 cm. Insgesamt war der Wasserstand aber generell ca. 20 cm niedriger als üblich, man konnte am Ufer schön die Rückstände früherer Wasserstände sehen. Die Seen dazwischen sind natürlich tiefer, teilweise kann man aber trotzdem den Grund oder Wasserpflanzen sehen. Bei Wind (laut Wettervorhersage bis 40 km/h) kann eine Seeüberquerung aber kabbelig und anstrengend werden.

Weitere Infos:

Tour & Equipment

Durch die ruhigen Gewässer lassen sich viele leichte Touren planen. Viel Equipment braucht man nicht, beim überqueren der Seen sollte man aber Ausdauer mitbringen und auf den Wind achten.

Tour

Von Plön aus ging es über den Großen Plöner See durch den Durchstich Prinzeninsel und den Mühlensee in den kleinen Plöner See. In Wittmoldt habe ich eine Pause eingelegt und bin dann weiter über Kronsee, Fuhlensee und Lanker See nach Preetz, wo meine Tour im Kirchsee endete.

Insgesamt war die Tour 17 km lang, hat ziemlich genau 5 Stunden gedauert und ich musste einmal (vor dem Mühlenteich an der B 430) beim Boot umtragen, bzw. umtreideln. Die Seen zwischendrin waren recht anstrengend, da der Wind von Ost/Nordost kam, aber die Durchstiche und Flussarme waren sehr idyllisch, ruhig und hatten auch etwas Strömung.

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Equipment

Da es nur eine Tagestour war, hatte ich entsprechend wenig dabei:

  • Mein Packraft MRS Nomad S1, Paddel, Rettungsweste
  • Wechselkleidung
  • Kamera, Handy, etc.
  • Essen, Trinken

Start in Plön

Der Bahnhof in Plön liegt praktischerweise direkt neben einer wunderbaren kleinen Slipanlage. Dort habe ich mein Packraft aufgebaut, zu Wasser gelassen und bin um 9:15 Uhr losgefahren. Die Anlage gehört – soweit ich weiß – nicht zum benachbarten Segler-Verein, zumindest habe ich kein Schild gesehen und niemand der Leute dort hatte etwas dagegen, dass ich mein Boot da aufbaue.

Die gut erreichbare Slipanlage in Plön.
Die gut erreichbare Slipanlage in Plön.

Großer und Kleiner Plöner See

Von dort aus hat man die Wahl über den Großen Plöner See Richtung Prinzeninsel zu paddeln oder durch Plön die Stadt-Schwentine zu nehmen. Ich habe mich für die Tour über den See entschieden, wo bereits nach kurzer Zeit etwas Seegang war.

Gleich hinter den rechten Bäumen beginnt der Durchstich, der mit einer grünen Boje markiert ist.
Gleich hinter den rechten Bäumen beginnt der Durchstich, der mit einer grünen Boje markiert ist.

Der Übergang in den Kleinen Plöner See geht dann entweder um die Prinzeninsel herum oder durch den Durchstich Prinzeninsel, welchen ich genommen habe. Am Naturcampingplatz Spitzenort vorbei kam ich dann an die erste und für mich einzige Umtragestelle.

Der Durchstich Prinzeninsel.
Der Durchstich Prinzeninsel.
Die Umtragestelle am Campingplatz Spitzenort. Auch am anderen Ende gibt es schöne flache Stege.
Die Umtragestelle am Campingplatz Spitzenort. Auch am anderen Ende gibt es schöne flache Stege.

Durch den Mühlensee und zwei weitere idyllische Durchfahrten ging es dann in den Kleinen Plöner See. Hier hatte ich von Anfang an starken Seitenwind und entsprechend auch Wellen von der Seite. Da ich in meinem Packraft relativ tief sitze, tiefer als z.B. in einem Kanu, schwappte nach kurzer Zeit schön eine Welle ins Boot. Hose und Jacke waren also direkt durchnässt. Warum ich nicht meine Spritzschürze dabei hatte? Tja …

Danach hatte ich aber Rückenwind und auf einigen größeren Wellen hatte ich das Gefühl ein bisschen zu surfen. Danach, also bis zum nächsten Flussabschnitt Richtung Kronsee, war es aber ziemlich ruhig und ich konnte entspannt vor mich hin paddeln.

In Wittmoldt gibt es einen Anleger und eine Badestelle samt Rastplatz, wo ich nach 7,5 km um 11:15 Uhr meine erste Pause gemacht habe. Leider gibt es nur zwei relativ hohe Stege, die für mich (und für Kajaks wahrscheinlich genauso) zu hoch waren, zwei andere Kajakfahrer sind daher direkt weiter gepaddelt. Zum Glück ist die Böschung daneben aber nicht bewachsen, sodass ich dort anlegen konnte. In der Hütte konnte ich dann Pause machen und etwas essen.

Der Rastplatz in Wittmoldt mit hohen Anlegern, passendem Ufer und überdachtem Picknickplatz.
Der Rastplatz in Wittmoldt mit hohen Anlegern, passendem Ufer und überdachtem Picknickplatz.

Durchfahrten beim Kronsee & Fuhlensee

Die Durchfahrt zum Kronsee war einer der schönsten Abschnitt der Tour. Sehr ruhig, windgeschützt und mit guter Strömung konnte man sich bequem treiben lassen und durch das glasklare Wasser die Wasserpflanzen beobachten. Auch hier war der Fluss relativ flach, aber es kam keine Stelle mit weniger als 40 cm Tiefe. Vor der Mündung in den Kronsee gab es sogar ein kleines mangrovenartiges Feuchtgebiet zu bewundern, welches man natürlich nicht befahren darf.

Malerische Durchfahrt zum Kronsee.
Malerische Durchfahrt zum Kronsee.
Der nahegelegene mangrovenartige Wald.
Der nahegelegene mangrovenartige Wald.

Kronsee, Durchfahrt in den Fuhlensee und der Fuhlensee selbst waren auch schön, aber wenig spektakulär. Am nördlichen Ende des Fuhlensees befindet sich ein privater Anleger von Fischer Bock. Soweit ich gelesen habe, kann man dort aber gegen eine Gebühr sein Boot zu Wasser lassen. Möchte man da etwas essen, sollte es kein Problem sein dort anzulegen.

Die Durchfahrt vom Fuhlensee in den Lanker See führt vorbei am Gut Wahlstorf, auf das man direkt einen Blick werfen kann, und war erneut sehr schön.

Der Wasserstand war ca. 20 cm niedriger als sonst.
Der Wasserstand war ca. 20 cm niedriger als sonst.
Die Durchfahrt in den Lanker See war wieder sehr idyllisch.
Die Durchfahrt in den Lanker See war wieder sehr idyllisch.
Gut Wahlstorf, während ich gemütlich vorbei trieb.
Gut Wahlstorf, während ich gemütlich vorbei trieb.

Lanker See

Der Lanker See war dann wieder eine anstrengende Etappe, da ich zunächst teilweise und ab der zweiten Hälfte komplett Gegenwind hatte. Auch wenn der See nicht riesig ist, konnten sich trotzdem einige Wellen bilden, deren Kronen bereits brachen. Einzelne Wellen erreichten durchaus 40 cm Höhe, größtenteils aber “nur” bis 30 cm. Auf jeden Fall schwappte regelmäßig Spritzwasser ins Boot und ab und zu auch mir ins Gesicht.

Der Seegang war nicht all zu schlimm, nass wurde ich trotzdem etwas.
Der Seegang war nicht all zu schlimm, nass wurde ich trotzdem etwas.

Hörte ich mal auf zu paddeln, stand ich bei dem Gegenwind und Wellengang quasi sofort still und legte den Rückwärtsgang ein. Entsprechend selten schaute ich auf meine Karte und habe mich auch prompt auf Höhe der Insel Appelwarder verfahren, was man schön auf der obigen Karte sehen kann.

Ich kam dabei auch vorbei an der Badestelle Lanker See und dem Segelclub Preetz. Ob man dort anlegen kann/darf, weiß ich allerdings nicht.

Ende in Preetz

Die Einfahrt nach Preetz war dann etwas windgeschützter und belebter. Anleger gibt es im Kirchsee gleich mehrere:

  • An der Bergbrauerei: relativ hoher Steg, der nur zu Fuß erreichbar ist.
  • Kanucenter Preetz Plön (nur für Kunden) am “Bootshaus”: mit Schwimmsteg, der auch führ niedrige Fahrzeuge gut geeignet ist
  • Brunnenweg (habe ich genutzt): Wasserwanderplatz mit Slipanlage
  • Anleger am nördlichen Ende des Kirchsees an der Scheilhorner Straße
Die Slipanlage in Preetz an der Brunnenstraße.
Die Slipanlage in Preetz an der Brunnenstraße.

Fazit

Insgesamt eine sehr schöne Tour. Stellenweise war der Wind nervig und das Paddeln echt anstrengend, bei den größeren Seen muss man also aufpassen. Die Flussarme waren aber eine schöne Möglichkeit zur Pause und Bewunderung der Natur.

Schade, dass man nur an gewissen Punkten das Ufer betreten darf. Bei weniger windigem Wetter sind die Etappen zwischen Wasserwanderplätzen aber gut zu schaffen.

Ich kann die Tour Plön → Preetz also durchaus empfehlen!

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